von HOLGER WEERS, General-Anzeiger vom 22.3.2007
Den Teilnehmerinnen soll ein selbstbewusstes Auftreten vermittelt werden. Der Lehrgang läuft seit Mitte Februar.
ALTENOYTHE. Prominente Verstärkung durch Boxweltmeisterin Heidi Hartmann erhält derzeit ein Pilotprojekt „Selbstverteidigung für Frauen“ der Sozialen Arbeitsstätte in Altenoythe. In insgesamt zehn Übungsstunden soll den 15 Frauen im Alter von 20 bis 50 Jahren ein selbstbewusstes Auftreten vermittelt werden, um sich in bedrohlichen Situationen besser zur Wehr setzen zu können.
„Die Zusammenarbeit einer Box-Weltmeisterin mit behinderten Menschen hat es in dieser Form noch nicht gegeben“, sagt Johannes Münzebrock, Einrichtungsleiter der Sozialen Arbeitsstätte. Der Kursus, der seit dem 19. Februar läuft und als arbeitsbegleitende Maßnahme der Werkstatt aufgenommen wurde, soll dazu beitragen, dass Frauen ihre physischen und psychischen Stärken kennen lernen und erfahren, wie sie eingesetzt werden können. Für die Teilnehmer geht es um Wahrnehmung von Grenzverletzungen, wie etwa sexuelle Übergriffe, ihre Thematisierung und der Entwicklung von entsprechenden Lösungen. Auch für Ungeübte sind diese Techniken einfach erlernbar und in einer bedrohlichen Situation leicht abrufbar. Mit einem lauten Ausruf: „Ich will das nicht“ und einem energischen Auftreten gegenüber einem „feindlichen Aggressor“ geben die Teilnehmer unter Leitung von Heidi Hartmann ein eindrucksvolles Beispiel.
„Ich arbeite zum ersten Mal mit Lernbehinderten zusammen. Die Erfahrungen sind sehr positiv“, erklärt die Trainerin für Selbstbehauptung und Selbstverteidigung. „Ich bin positiv überrascht, wie viel Fortschritte gemacht wurden“, sagt Maria Derke vom sozialen Dienst der Arbeitsstätte in Altenoythe, die als Organisatorin für die begleitende Maßnahme zuständig ist.